Haaaallo meine Lieben,

um besonders meine facebooklose Familie immer auf dem Laufenden halten zu können, habe ich mir gedacht diesen kleinen Blog zu erstellen. Ich kann zwar noch nicht genau sagen, wie fleißig ich hier schreiben werde, aber ich fang da jetzt einfach mal mit an :)

Hier könnt ihr jeder Zeit meine Berichte, Erlebnisse und Eindrücke aus Lyon auf Fotos und in Berichten sehen und miterleben, ob ich die gesamte französische Organisationsverwaltung bald verprügeln werde oder doch lieber durch Frankreich düse und das Leben ein bisschen genieße.

Achja...ganz unten ist der Anfang, oben ist immer das neuste;)

Also ganz, ganz liebe Grüße aus der zweitschönsten Stadt der Welt nach Bremervörde (nix übertrifft eine Stadt, in der August Haase wohnt)

Sonntag, 23. September 2012

Bank? Uni? Wohnung? Ein Hoch auf das französische Organisationstalent

Neben der Wohnungssuche galt es dann erstmal noch sich in der Uni einzuschreiben, somit meine Studentenkarte abzuholen, und ein französisches Konto zu eröffnen. KATASTROPHE!!! Dank Annka, die mit mir zusammen in Kiel studiert und schon eine Woche früher in Lyon angereist war, musste ich zumindest nicht noch durch die Gegend irren und nach dem Weg fragen. Sie ist mit mir gekommen und konnte mir alles zeigen. Zuerst zur Uni. Ich hatte ja per Mail schon alles vorab hingeschickt und dachte ich könnte sie jetzt einfach abholen….aber: nein! Es fehlte nämlich noch die sogenannte „responsabilité civile“, die ich auf der französischen Bank bekomme. Was das ist, kann ich euch bis heute nicht genau sagen, irgendwie so was wie ne Haftpflichtversicherung….das einzige allerdings, was ich zu dieser blöden „responsabilité civile“ ganz sicher sagen kann, ist, dass sie mir eine Woche lang große Wüterigkeit gebracht hat! Beier Uni hatte ich kein Erfolg, also auf zur Bank! Ich hatte ja eigentlich gehofft, alles in Frankreich mit meiner deutschen Kreditkarte zu regeln, aber man sollte es mir ja auch nicht zu einfach machen. Ich musste hier also in Frankreich ein Bankkonto eröffnen, da ich nur so die responsabilité civile bekommen konnte und noch weitere Dinge nur mit einem französischen Konto erreichen kann. Aber Pustekuchen! Um eine Konto bei der Bank zu eröffnen, musste ich natürlich einen französischen Wohnsitz vorzeigen. Da ich bei Mutti-Annie ja aber gerade nur für eine Woche wohne und noch keinerlei Ahnung hatte, wo ich dann unterkommen werde, fiel das Konto eröffnen also auch aus.

Also wieder zurück zur Wohnungssuche…um es knapp zu machen: das war nicht so cool. Kaum welche haben auf meine Mails geantwortet. Selbst die Leute, die ich mit Annies Hilfe angerufen hatte, sind nur selten rangegangen. Nach einer Woche hatte ich gerade mal 2 Besichtigungen. Die erste Wohnung war schrecklich und hammer eklig. In „meinem“ Zimmer hing nicht mal eine Lampe, als Bett wollte er mir seine gammelige Matratze, die derzeitig im Wohnzimmer rumlag, geben und ein Schreibtisch wollte er mir dann noch kurz bauen. Ach ja, rauchen tut er eigentlich den ganzen Tag, ganz gern auch mal Gras. Und er spielt Musik…viel Musik…und laute Musik, aber sonst n ganz dufter Typ!
Die zweite Wohnung hingegen war der Traum! Die war sooo schön, ich hätte einen Balkon und Blick über n großen Teil von Lyon….haben können. Die „junge Dame“ (so könnte man sie am besten beschreiben) war schon 29 und eher so ne kleine Business-Frau, die vom Studentenleben glaub ich nicht mehr so viel mitbekommen wollte. Leider hat sie sich dann auch gegen mich entschieden.
Langsam bekam ich also Panik und hab mich dann dafür entschieden nach Wohnheimen zu gucken, was ich ja eigentlich echt ungern wollte. Als erstes war ich bei der, in der auch Annka wohnt. Zu dem Zeitpunkt war nichts frei, erst am 17. September hätte ich die Möglichkeit auf ein Zimmer. Schon mal ein Anfang, aber wohin mit mir in der Zwischenzeit, immerhin 2 ganze Wochen. Bei Annie musste ich leider raus, weil sie neue Gäste empfangen musste. Als ich nach gefühlten 48329512 anderen Wohnungsanzeigen…Wohnheime…Campingplätze…Zeltplätze…Brücken…Biwaks gesucht habe, hab ich mich für das Zimmer in der „résidence privée“, in der auch Annka wohnt, entschieden, obwohl es ja erst zum 17. September frei war. Aber Annka war sooooo lieb und hat mich für die nächsten zwei Wochen bei sich aufgenommen. Eine riiiiesen dicke Umarmung dafür, das waren wirklich 2 tolle Wochen :)
Aber einen riesen großen Arschtritt für die französische Organisation. Um endlich die „responsabilité civile“ zu bekommen, hat mir einer der ERASMUS-Organisatoren seine Adresse gegeben (ist hier so üblich, weil super viele ERASMUS-Studenten keine Wohnung haben am Anfang), sodass ich bei der Bank diese angeben konnte, um dann ein Konto zu eröffnen. Die Geschichte: wie eröffne ich ein Konto lass ich jetzt mal lieber weg. Aber nach 50 Unterschriften, die mir netterweise auch ein Abo mit irgendeiner französischen Zeitschrift ermöglicht haben, die ich sogar für die ersten 3 Monate umsonst bekomme, dann aber wahrscheinlich 1 Million Euro bezahlen muss, und 2 Stunden später hatte ich dann wohl ein französisches Konto. Die Adresse habe ich dann allerdings 2 Tage später noch durch Annies ersetzt, die mir netterweise ein Zettel unterschrieben hat, der bestätigte, dass ich bei ihr wohne, obwohl ich schon längst bei Annka gewohnt habe. Wollt da nicht so gern irgendeine Adresse von nem ERASMUS-Organisator drauf haben. Nun hatte ich zwar ein Konto, aber weder einen Pin, noch eine Karte habe ich die nächsten 2 Wochen erhalten. Als ich dann vor einer Woche noch mal da war und gefragt habe, wo das denn alles bleibt, hat die nett angezogene Banktrutsche mir dann erzählt, dass ich doch noch ein Bild im Internet hochladen müsse. Ein Bild? Vielleicht mein Profilbild, welches auf der Bankkarte registriert werden muss. Ne! Irgendeins, vielleicht das von meinem Hund, aber ich könne auch ruhig eins vom Eifelturm nehmen. Und wenn ich das dann gemacht habe, dann wird die Karte auch irgendwann produziert. Aaaaachso, ja danke. Das wusste ich ja natürlich!:/ Naja, das hab ich dann schnell gemacht und ganz vielleicht bekomm ich dann auch bald mal meine Karte.
Naja, als ich denn endlich das Bankkonto hatte, hatte ich demnach ja nun auch meine responsabilité civile. Also: wieder auf zur Uni! Dort angekommen wurde mir erzählt, dass meine Unterlagen nicht da wären und vielleicht auch noch nie da gewesen wären. Ich sollte schnellst möglichst meine Mutter benachrichtigen, weil sie eine Kopie meiner Krankenkassenkarte schicken müsse. Nach 10 Minuten wildem Hin-und-Her-Gerenne und meinen Erklärungen, dass die Unterlagen aber da sind, weil ich schon mal hier war und ich die dort gesehen habe, tauchte plötzlich meine Studentenkarte auf…und auf ihrem PC haben sie dann auch entdeckt, dass meine Unterlagen ja wirklich schon da sind. Und somit hatte ich dann auch endlich meine Studentenkarte.

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